Was ist das Beste am Illustratoren-Dasein?
Mir persönlich gefällt am Illustratoren-Dasein besonders, dass unsere Tätigkeit so spannend und interessant ist. Ich empfinde Illustration nicht als weisungsgebundene Auftragsmalerei, sondern als echte gestalterische Auseinandersetzung. Die Idee und die eigene visuelle Position ist es, was Illustration besonders macht.
Ist es für einen erfolgreichen Illustrator Voraussetzung einen eigenen Stil zu entwickeln?
Das interessante am eigenen Stil ist, dass man selbst der Letze ist, der bemerkt, dass man ihn hat. :-) Soll heißen: Es lässt sich gar nicht vermeiden einen eigenen Stil zu entwickeln. Und je länger wir als Illustratoren arbeiten, desto klarer schält er sich heraus.
Inwiefern ist das interdisziplinäre Konzept der MSD für den Bereich Illustration wichtig?
Als Illustrator malt man keine Bilder für die Wand. Illustration ist in der Praxis immer ins Design eingebettet. Man arbeitet für Bücher, Websites, Animation usw. – man arbeitet für die Veröffentlichung. Deshalb ist das münsteraner Konzept auch bestens geeignet Studierende auf die Praxis vorzubereiten.
Wann und wodurch haben Sie bemerkt, dass Sie sich auch für die Lehre der Illustration begeistern?
Ich bin vor zehn Jahren gefragt worden, ob ich nicht Lust hätte, mein Praxiswissen in die Lehre einzubringen. Zunächst habe ich an der FH Mainz als Vertretungsprofessor gearbeitet, später folgten Wiesbaden, Hamburg, Jerusalem. Ich habe festgestellt, dass ich es als guten »Ausgleichssport« zum Schreibtisch empfinde mit Studierenden an ihren Projekten zu arbeiten. Mein Anliegen ist es, eine gute, praxisnahe Berufsausbildung zu ermöglichen und es macht mir Spaß Studierende zu fordern und zu fördern.
Was möchten Sie den Absolventen mit auf den Weg geben?
Illustration ist ein ungewöhnlich schöner und interessanter Beruf, aber bei aller Leidenschaft bleibt es ein Beruf, welchen man konzentriert und ernsthaft betreiben muss. Dies bedeutet neben künstlerischem Ehrgeiz auch ein gewisses Maß an Fleiß und Pragmatismus. Und zum Schluss: auch nach der FH lohnt es sich, solidarisch zu denken: geht in die I.O., die KSK und BG etem und sucht euch ein schönes Atelier mit netten Kollegen.